Jakob Zebrak

Geboren:
06.06.1898, Kaluszyn/Polen
Gestorben:
13.12.1947, Melbourne/Australien

Wohnorte

Kaluszyn/Polen
Augsburg
Frankfurt/Main
Frankreich
Westaustralien
Melbourne/Australien

Letzter freiwilliger Wohnort

Biografie

Jakob Zebrak war der älteste Sohn von Josef Zebrak aus der ersten Ehe mit Rachel Karlewitz und wurde am 6.6.1898 in Kaluszyn im damals russisch besetzten Polen geboren.

Am 9.1.1918 wurde seine Ankunft aus Warschau in Augsburg gemeldet. Als Beruf wurde Holzarbeiter vermerkt.1 Wegen des Todesfalls der Mutter war er zum Vater nach Augsburg gezogen und arbeitete ab 11.1.1918 in der Schuhfabrik Wessel.

Am 30.6.1921 habe er freiwillig die Stadt verlassen, um der Verschubung (Gefangenentransport, Anmerk. d. Verf.) zu entgehen, da der Aufenthalt für „Russen“ in Bayern verboten war. Am 20.3.1920 wurde er aus Bayern ausgewiesen.2 Er ging dann nach Frankfurt und später nach Frankreich.

Am 3.11.1927 kam er in Fremantle, Westaustralien, an Bord des Schiffes „Ville de Strasbourg“, aus Marseille kommend, an. Auf Seite 78 der Passagierliste dieses Schiffes wird er aufgeführt mit folgenden Informationen: 34 Jahre alt (?), von Beruf Schneider, mit letzten Wohnsitz in Frankreich, als polnischer blinder Passagier, an Land gegangen mit Bewilligung der Zollbehörde, mit von der Jew Association gewährtem Gehalt.

Jakob Zebrak verbrachte vermutlich einige Zeit in Westaustralien, bevor er nach Melbourne kam. 1928 überlebte er einen schweren Unfall mit einem Lastwagen beim Commercial Hotel in Three Springs (300km von Perth entfernt).

In den australischen Nationalarchiven gibt es einige, noch nicht digitalisierte Akten zu Jakob Zebrak in den Jahren 1932-1952. Die Einbürgerungsakte gibt als Geburtsdatum 1902 in Warschau an. 1934 veröffentlichte er in der australischen Tageszeitung The Age seinen Antrag auf Einbürgerung mit dem Geburtsort Kalishin, Warschau, Polen. Er wiederholte das Ersuchen im Jahre 1939, dem am 13.7.1939 stattgegeben wurde. Als Wohnort wurde Carlton (Vorort von Melbourne), Victoria genannt.3

Seine letzte Adresse in Australien war 227 Elgin Street in Melbourne.

Er verstarb am 13.12.1947 im Prince Hernry’s Hospital in Melbourne, wo sein Tod am 16.12.1947 in der australischen Tageszeitung „The Age“ mitgeteilt wurde. Als berufliche Tätigkeit wurde Tabakhändler und als Wohnort Carlton (wo damals viele jüdische Familien wohnten) genannt. Er wurde im Brighton Friedhof von Melbourne ohne Grabstein in einem Erdgrab begraben, das Teil von anderen Gräbern für einige Mitglieder der Familie Meyer ist.4

Claudia Huber

Angehörige
Fußnoten
  1. StadtAA, MB Jakob Zebrak.
  2. StadtAA, MB Jakob Zebrak.
  3. E-Mail von der Australian Jewish Genealogical Society (admin@ajgs-vic.org.au) an Assaf Levitin vom 14.02.2020.
  4. E-Mail von der Australian Jewish Genealogical Society (admin@ajgs-vic.org.au) an Assaf Levitin vom 14.02.2020.