Seit der „Augsburger Weg“ vom Stadtrat 2015 beschlossen wurde, ist es in Augsburg möglich, öffentliche Erinnerungszeichen in zweierlei Form zum Gedenken an Opfer und Verfolgte der NS-Diktatur zu setzen: entweder Erinnerungsbänder oder Stolpersteine, und zwar jeweils an den Orten, an denen diese Personen zuletzt freiwillig gelebt haben. Dabei ist es Konsens, keine Opfergruppe auszuschließen oder zu übersehen. Die Initiative geht von bürgerschaftlichem Engagement aus: von Einzelpersonen, Schulklassen, Nachkommen, auch von Vereinen und Organisationen, die eine besondere Beziehung zu den Menschen haben, an die sie erinnern wollen.
Auf den Erinnerungszeichen können nur knappe Stichworte zum Leben und Tod der Betreffenden notiert werden. Die ErinnerungsWerkstatt Augsburg hat daher als eine Ergänzung dieses Gedenkbuch eingerichtet und setzt sich dafür ein, hier Biografien für möglichst viele Verfolgte und Ermordete zusammenzutragen, um – soweit das nach so vielen Jahren und trotz des Verlustes vieler Quellen noch möglich ist – an ihre Persönlichkeit und ihr Leben zu erinnern. Wir werden dabei von der Stadt Augsburg, dem Landkreis Augsburg und vom Bezirk Schwaben unterstützt, wofür wir sehr dankbar sind. Es wurde auch damit begonnen, Biografien ins Englische zu übersetzen, so dass sie von Nachfahren leichter wahrgenommen werden können.
Die meisten Menschen, an die hier erinnert wird, hatten ihren Lebensmittelpunkt in Augsburg. Eine weitere Gruppe von Biografien, die vom Verein „Gegen Vergessen – Für Demokratie“ erarbeitet wurde, würdigt das Leben von Zwangsarbeitern, die im Raum Augsburg unter unmenschlichen Bedingungen arbeiten mussten. Wir sind sehr dankbar, dass die jahrzehntelangen Forschungen des Vereins ebenfalls in dieses Gedenkbuch münden.
ErinnerungsWerkstatt Augsburg
Vorstand