Castelnuovo, Reggio Emilia/Italien
Zwangsarbeiter bei der Lechchemie, Gersthofen
Menenio Marazii ist am 12. Dezember 1919 in Castelnuovo in der Reggio Emilia geboren. Als Flieger wird er in Kriegsmission mit dem 394. Luftgeschwader nach Libyen und nach Albanien geschickt.
Nach dem Waffenstillstand Badoglios mit den Alliierten wird Menenio wie viele andere Italiener in Florenz von deutschen Einheiten gefangengenommen und Anfang Oktober 1943 nach Deutschland deportiert.
Er leistet Zwangsarbeit als Hilfswerker bei der Lechchemie in Gersthofen. Wie es ihm dort erging, wissen wir nicht.
Am 26. Oktober 1944 wird er wegen einer schwerwiegenden Krankheit ins Städtische Krankenhaus in Augsburg eingewiesen. Die AOK sichert ihm die notwendige Krankenhauspflege zu, aber nicht über den 26.April 1945 hinaus.
Nach seiner Rückkehr arbeitet er zuerst in einem Büro, das Kriegsveteranen betreut, dann als Zeitungshändler und schließlich als Postbeamter.
Er heiratet Aura und hat mit ihr gemeinsam zwei Töchter, Normanna und Stefania. Er liebt es, in seiner Freizeit zu lesen, zu schreiben und Menschen zu treffen. Menenio verstirbt am 8. November 1995 in Castelnuovo.
Interview im November 2003 mit der Tochter Normanna Marazzi
Stadtarchiv Gersthofen