Max Bacharach

Geboren:
07.06.1872, Augsburg
Gestorben (für tot erklärt):
31.12.1943, Treblinka

Wohnorte

Augsburg
Augsburg, Karlstraße 79
Augsburg, Schaezlerstraße 19
Augsburg, Frölichstraße 8
Wiesbaden, Parkstraße 7
Wiesbaden, Sonnenberger Straße 17
Wiesbaden, Richard-Wagner-Straße 3
Wiesbaden, Kaiser-Friedrich-Ring 64

Letzter freiwilliger Wohnort

Orte der Verfolgung

Deportation
am 1. September 1942
von Frankfurt am Main
nach Theresienstadt

Weitertransport
am 29. September 1942
von Theresienstadt
nach Treblinka

Erinnerungszeichen

Für Max Bacharach wurde am 3. Mai 2011 in Wiesbaden vor der Sonnenberger Straße 17 ein Stolperstein verlegt.

Biografie

Familie

Die Eltern Salomon und Jette Bacharach, geb. Bergmann stammten aus Fellheim im heutigen Landkreis Unterallgäu.1 Von 1670 bis 1942 lebten dort Juden,2 1809/1810 waren es 379 Personen, was 63,1 % der Einwohner Fellheims entsprach.3 Der Vater wurde am 13.Juni 1832 geboren, die Mutter am 24. Oktober 1835.4

Das Ehepaar hatte gemeinsam acht Kinder: Am 5. Mai 1862 wurde die erste Tochter namens Rebekka, Spitzname Peppi, in Fellheim geboren. Sie heiratete am 11. Juli 1881 den Kaufmann Jakob Rosenfels in Südafrika. Am 1. Februar 1865 wurde in Augsburg eine Tochter tot geboren. Der Sohn Joseph kam am 9. September 1866 in Augsburg auf die Welt. Später war er Handlungslehrling, den Heimatschein für München erhielt er dann am 24. Juli 1894.5 Das Heimatrecht war bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts die juristische Bewertung dafür, wer als „fremd“ oder „einheimisch“ galt. Rechtliche Zugehörigkeit zu einer Gemeinde war im Wesentlichen nach dem Recht aus der Gemeinde nicht ausgewiesen zu werden, dem Recht auf Unterstützung durch die Gemeinde im Falle der Not und dem Recht auf Gründung einer Familie/ Heiratserlaubnis festgelegt. Den Heimatschein erhielt man als Bestätigung des lokalen Heimatrechts.6

Ludwig Bacharach wurde am 1. August 1868 in Augsburg geboren und ist am 24. April 1877 in Augsburg mit neun Jahren verstorben. Das nächste Kind von Jette und Salomon Bacharach war Clementine, die am 20. Juni 1870 geboren wurden und am 10. November 1870 starb. Am 17. Juli 1871 wurde ein weiterer Junge geboren, der einen Tag nach seiner Geburt verstarb. Das vorletzte Kind war Max Bacharach, der am 7. Juni 1872 in Augsburg geboren wurde. Das letzte Kind war Otto, welcher am 27. Mai 1876 auf die Welt kam und am 18. September 1897 nach Liegnitz zog. Liegnitz, das heutige Legnica, ist eine polnische Stadt. Dort lernte Otto Bacharach Gertraud Schlesinger kennen. Diese wurde am 20. April 1885 in Kattowitz geboren. Am 29. März 1910 heirateten die beiden in Breslau und zogen am 28. September 1916 nach Augsburg zu Max Bacharach in die Karlstraße D 79 (Karlstraße 6).7

Steingasse 16. (Emilie Heyer)

Am 16. August 1862 war der Vater Salomon Bacharach mit seiner Familie nach Augsburg in die Ludwigstraße D 173 (Ludwigstraße 26) gezogen,8 am 9. September 1863 dann in die Grottenau D 2049 . Ab dem 1. Oktober 1879 lebten sie in die Steingasse D 50 (Steingasse 16). Nach 13 Jahren bezogen sie ihr eigenes Haus in der Karlstraße D 79 (Karlstraße 6).10

Ab 1857 wohnte in Augsburg ein weiterer Max Bacharach, der 1830 in Fellheim geboren wurde und wie Salomon Bacharach Lederhändler war. Dieser heiratete 1855 in Ulm und war aus Pfersee nach Augsburg zugezogen. Später wohnte er dann in München.11 Noch ein weiterer Max Bacharach, welcher 1840 auch in Fellheim geboren wurde, war in Augsburg Zigarrenhändler.12 Bei einem dieser beiden könnte es sich um einen Bruder von Salomon Bacharach handeln.

Martha Bacharach, geb. Weiß

Die Eltern von Martha Bacharach waren Zacharias und Johanna Weiß, geb. Callomon. Die Familie Weiß war wie die Familie Bacharach jüdischen Glaubens und Zacharias Weiß hatte auch eine Ledergroßhandlung. Martha Weiß wurde am 19. April 1888 in Breslau geboren. Die Familie zog später nach Berlin-Charlottenburg. Dort lernte Martha Weiß Jacques Stadthagen kennen, den sie heiratete. Am 22. August 1909 wurde ihr Sohn Werner in Berlin-Charlottenburg geboren. Die Ehe wurde wieder geschieden.13

Heirat

Schaezlerstraße 15. (Emilie Heyer)
Schaezlerstraße 19. (Emilie Heyer)

Am 24. Oktober 1912 heiratete Max Bacharach Martha Stadthagen in Berlin-Charlottenburg. Sein Bruder Joseph Bacharach lebte in Berlin-Lichtenberg und war einer der beiden Trauzeugen.14 Am 6. Juli 1942, im Alter von 75 Jahren, wurde er von Berlin in das Lager Theresienstadt deportiert und am 19. September 1942 weiter in das Vernichtungslager Treblinka verschleppt und dort ermordet.15

Der zweite Trauzeuge war Maximilian Müller, welcher 1878 zur Welt kam und Fabrikbesitzer war. Dieser lebte in der Berliner Allee 30 in Berlin-Weißensee.16 Max und Martha Bacharach wohnten nach der Hochzeit zuerst bei seinen Eltern in der Augsburger Karlstraße D 79 (Karlstraße 6).17 Heute befinden sich in dem Haus ein Friseursalon, ein Geschäft für Sportlerernährung und Wohnungen.

Anschließend zogen sie am 1. Dezember 1912 in eine Erdgeschosswohnung in der Schaezlerstraße 15, am 1. Februar 1915 zwei Häuser weiter in die Schaezlerstraße 19 und schließlich in die Frölichstraße 8.18

1933 ging die Familie nach Wiesbaden. Dort bewohnte sie ab 1934 eine Erdgeschosswohnung in der Sonnenbergerstraße 17 in Wiesbaden.19 Der Grund für ihren Umzug ist unbekannt.

Kinder

Martha Bacharach brachte ihren Sohn Werner Stadthagen aus ihrer ersten Ehe mit nach Augsburg.20

Haushälterin Lina Waltenheimer

Seit dem 3. April 1915 lebte und arbeitete Lina Waltenheimer21 bei den Bacharachs und zog mit ihnen zusammen nach Wiesbaden, wo sie sich am 27. März 1934 in der Sonnenbergerstraße 17 anmeldete.22 Weihnachten 1938 schenkten Max und Martha Bacharach ihr eine gebrauchte Zimmereinrichtung, Silber, Bilder und weitere Dinge im Gesamtwert von circa 1.500 RM.

Frölichstraße 8. (Emilie Heyer)

Da das Ehepaar Bacharach auswandern wollte, überschrieben sie ihr eine Reichsanleihe von 5.000 RM. Im August 1935 forderte die „Reichsfachgruppe Hausgehilfen“ im Frauenamt der Deutschen Arbeitsfront in unterschiedlichen Zeitungen, dass nichtjüdische Haushaltsgehilfen aus jüdischen Familien ausscheiden sollten. Es wurde behauptet, deutschen Haushalten würden Angestellte fehlen, da jüdische Familien diese beschäftigten und beeinflussen würden. Lina Waltenheimer blieb dennoch bei der Familie Bacharach, bis sie von der Gestapo aus Wiesbaden verwiesen wurde.23 Am 14. Juni 1941 zog sie zurück nach Augsburg und wohnte in der Stadtjägerstraße 23 bei ihrer Mutter Karolina Waltenheimer. Am 18. April 1942 meldete sie sich dann nach Anhausen um. Ihr Sterbedatum ist unbekannt.24

Firma

Der Vater Salomon Bacharach führte die Ledergroßhandlung „Salomon Bacharach“, welche sich zuerst in der Ludwigstraße D 173 (Ludwigstraße 26) befand. Vor der Gründung der Firma musste eine Gewerbelizenz beantragen werden.25 Am 31. Mai 1904 meldete er seinen Ledereinzelhandel in der Karlstraße D 79 (Karlstraße 6) an. Die Ledergroßhandlung war nun auch dort. Am 29. Juni 1907 übergab er das Gewerbe an seinen Sohn Max Bacharach.26 Die Firma wurde in „Bacharach & Waitzfelder“ umbenannt, da Max Bacharach von Anfang an einen Teilhaber namens Bernhard Waitzfelder hatte. Dieser kam am 25. Mai 1875 in Augsburg zur Welt und wurde 1942 zusammen mit seiner Frau Karoline (Lina) Waitzfelder geb. Levy nach Piaski deportiert und ermordet.27

Das Paar hatte drei Kinder: Jacques lebte von 1904 bis 1984, Else von 1906 bis 1928 und Kurt von 1911 bis 1958. Die Familie Waitzfelder lebte in der Hermanstraße 5 ½, anschließend in der Hallstraße 14.28 Er war bis 1938 Teilhaber der Firma Bacharach & Waitzfelder.29 1931 trat Max Bacharach als Gesellschafter aus der Firma aus und Friedrich Wiedemann ein. Die Firmenbezeichnung blieb bestehen. Am 1. Oktober 1938 wurde die Firma liquidiert, weil auch der Teilhaber Bernhard Waitzfelder jüdisch war. Die Firma ging an den nichtjüdischen Nachfolger von Max Bacharach Friedrich Wiedemann. Dieser war 40 Jahre in der Firma tätig gewesen, die letzten sieben Jahre als Teilhaber. Die Warenvorräte und die Einrichtung der Firma Bacharach und Waitzfelder wurden von ihm übernommen.30

Umzug nach Wiesbaden

1933/1934 wechselte die Familie Bacharach ihren Wohnsitz von Augsburg nach Wiesbaden in die Sonnenbergerstraße 17. Sie lebten dort in der Erdgeschosswohnung zusammen mit ihrer Haushälterin Lina Waltenheimer.31

Als die Nationalsozialisten 1933 an die Macht gewählt wurden, änderte sich das Leben für Juden in Deutschland sehr schnell. Auch in Wiesbaden wurde ihnen durch antisemitische Aktionen, Gesetze und Verordnungen gezeigt, dass sie nicht zur „Volksgemeinschaft“ gehörten, wie sie sich die Nationalsozialisten vorstellten. Mit den Nürnberger Gesetzen, die am 15. September 1935 erlassen wurden, wurde die Diskriminierung und Verfolgung der jüdischen Bevölkerung weiter forciert. Die Gesetze bestanden aus drei Einzelgesetzen: dem „Reichsflaggengesetz“, dem „Reichsbürgergesetz“ und dem „Gesetz zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre“. Mit dem „Reichsflaggengesetz“ wurden die Farben Schwarz-Weiß-Rot zu den Nationalfarben und die Hakenkreuzfahne zur Nationalflagge. Das „Gesetz zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre“ verbot die Eheschließung zwischen Jüdinnen und Juden und Nicht-Jüdinnen und Nicht-Juden und sah bei Zuwiderhandlungen Gefängnisstrafen oder Zuchthaus vor. Auch Liebesbeziehungen waren nun verboten. Die Bürger wurden durch das „Reichsbürgergesetz“ in „Staatsbürger“ und „Reichsbürger“ aufgeteilt. Nur nichtjüdische Angehörige sollten einen Anspruch auf politische Rechte haben. Juden waren lediglich Staatsangehörige des Deutschen Reichs ohne politische Rechte, so auch Max und Martha Bacharach.32

Am 19. September 1941 trat die „Polizeiverordnung über die Kennzeichnung der Juden“ in Kraft.33 Nun musste das Ehepaar den gelben Stern sichtbar an ihrer Kleidung tragen. Außerdem wurden sie am 12. Juni 1942 gezwungen, in ein Ghettohaus am Kaiser-Friedrich-Ring 64 umzuziehen.34 Die Zustände innerhalb der Wohnräume waren oft miserabel. Häufig mussten fremde Familien, Ehepaare, Alleinstehende und alte Menschen auf sehr kleinem Raum zusammenwohnen.35 Im Ghettohaus am Kaiser-Friedrich-Ring 64 gab es fünf Wohnungen. Am 24. Januar 1940 war nur eine Wohnung von Juden besetzt.36 Da nur die Liste von 1940 bekannt ist, lässt über weitere Bewohner in den folgenden Jahren nichts aussagen.37 Das Ehepaar lebte zusammen mit anderen Menschen in diesem Haus vom 12. Juni 1942 bis zu ihrer Deportation am 1. September 1942.38

Noch im Juni 1941 schrieb Max Bacharach an das Finanzamt Wiesbaden: “Ich habe eine Wartenummer beim Amerikanischen Konsulat in Stuttgart und bemühen uns um die Auswanderung, allerdings bis jetzt erfolglos.“39

Vor der Deportation befand sich Martha Bacharach im St. Josephs-Hospital in Wiesbaden und wurde dort am 11. Februar 1942 entlassen. Der Grund für den Krankenhausaufenthalt ist nicht beschrieben.40 Zudem erwähnte Max Bacharach in einem Brief an das Finanzamt Wiesbaden 1942, dass seine Ehefrau seit längerer Zeit in ärztlicher Behandlung ist und er selbst an Gleichgewichtsstörungen leide.41

Am 1. September 1942 wurden Max und Martha Bacharach mit dem Transport XII/2 von Frankfurt am Main in das Lager Theresienstadt deportiert.42 Dieses wurde von den deutschen Besatzern in Terezín errichtet. 1940 wurde als Erstes in der Kleinen Festung ein Gestapo-Gefängnis eingerichtet; im November 1941 entstand in der Garnisonsstadt ein Sammel- und Durchgangslager für die jüdische Bevölkerung. Zwischen Herbst 1942 bis Ende 1943 waren dort oft deutlich mehr als 40.000 Menschen untergebracht.43 Schon am 29. September 1942 wurden sie in das Vernichtungslager Treblinka weiterverschleppt und ermordet.44 Laut Beschluss des Amtsgerichts Wiesbaden vom 3. August 1949 wurden beide für tot erklärt. Das Todesdatum wurde auf den 31. Dezember 1943 festgelegt.45

Schon vor ihrer Deportation begann die Beraubung von Max und Martha Bacharach. Sie mussten z. B. mehr als 60.000 RM „Judenvermögensabgabe“ zahlen. Nach den Novemberpogromen 1938 forderte das NS-Regime eine Milliarde Reichsmark als „Sühneleistung“ für „die feindliche Haltung des Judentums gegenüber dem deutschen Volk“. Diese Verordnung war am 12. November 1938 erlassen worden,46 am selben Tag wie die „Verordnung zur Ausschaltung der Juden aus dem deutschen Wirtschaftsleben“47 sowie die „Verordnung zur Wiederherstellung des Straßenbildes bei jüdischen Gewerbebetrieben“48 in Kraft getreten.

Vor ihrer Verschleppung mussten die Eheleute außerdem 40.000 Reichsmark für einen „Heimeinkaufsvertrag“ begleichen. Ab 1942 mussten jüdische Menschen deutscher Staatsbürgerschaft, die in das „Altersghetto“ Theresienstadt deportiert werden sollten, sogenannte „Heimeinkaufsverträge“ abschließen. Darin wurde den älteren Juden, die lebenslange kostenfreie Unterbringung, inklusive Verpflegung und Krankenversorgung versprochen. Neben einer errechneten Vorauszahlung wurden weitere Abgaben, Spenden und Vermögensübertragungen gefordert. In Wirklichkeit fanden die deportierten Menschen in dem Konzentrationslager Theresienstadt überfüllte und kaum geheizte Wohnstätten, mangelhafte Ernährung und unzureichende ärztliche Versorgung vor. Die Vermögenswerte fielen später dem Staat zu.49 Zudem mussten Max und Martha Bacharach nach ihrer Deportation nach Theresienstadt am 1. September 1942 64.950 Reichsmark als „Reichsfluchtsteuer“ begleichen.50

Werner Stadthagen: Konzentrationslager und Emigration

Am 16. Januar 1937 wurde Werner Stadthagen, der Stiefsohn von Max Bacharach, von Wiesbaden beziehungsweise von Stuttgart aus in das Konzentrationslager Dachau verschleppt.51 Seine Häftlingsnummer lautete 11327. Anschließend wurde er am 22./23. September 1938 in das Konzentrationslager Buchenwald überführt.52

Dort war er als jüdischer „Schutzhäftling“ mit der Häftlingsnummer 8833 im Block 21 inhaftiert.53 Wie alle anderen Gefangenen musste er seine Habseligkeiten abgeben: Es waren ein Hut, ein Paar Schuhe, ein Paar Strümpfe, eine Jacke, eine Hose, ein Hemd, eine Unterhose, einen Kragen, einen Binder und seine Papiere.54 Am 15. April 1939 wurde er zusammen mit elf anderen Häftlingen entlassen.55

Werner Stadthagen wanderte am 11. Mai 1939 nach Bulawayo in Rhodesien, das heutige Simbabwe, aus.56 Seine Mutter hatte zusammen mit seinem Stiefvater Max Bacharach, während Werner im Konzentrationslager Buchenwald war, seine Auswanderung vorbereitet.57 Am 16. Januar 1939 schrieb Martha Bacharach an die Lagerkommandantur Buchenwald einen Brief, mit der Bitte, die Auswanderungspapiere zum Unterschreiben an ihn weiterzuleiten.58 Nur wenige Wochen nach seiner Entlassung konnte er ausreisen. 1944 wohnte er in Lusaka in Nordrhodesien.59 Zudem schrieb Werner Stadthagen an seinen früheren Freund Oskar Rosenau einen Brief, in dem es heißt, dass er sich erfolgreich ein neues Leben aufbaue und als Buchhalter einer Pioniergesellschaft, die Straßen in Nordrhodesien baut, beschäftigt sei.60 In Südafrika lernte Werner Stadthagen Friedel Strauss kennen, die er im Dezember 1943 heiratete.61 Die beiden bekamen am 1. März 1945 ihre Tochter Eleanor.62 1947 betrieb die Familie eine Bäckerei und ein Café in Lusaka.63

Entschädigungsverfahren

Zu Max und Martha Bacharach gab es ein Entschädigungsverfahren über Guthaben bei der Bayerischen Notenbank (10.138 RM) und der Dresdner Bank (36.875,70 RM).64 Außerdem ging es um Hypotheken von Gabler (40.000 RM) und Hernegger (5.000 RM).65

Zum Zeitpunkt der Recherche standen die Akten des Hessischen Hauptstaatsarchivs nicht zur Verfügung, da bestandserhaltende Maßnahmen getroffen wurden.66

Stolpersteine

Am 3. Mai 2011 wurden in der Sonnenbergerstraße 17 in Wiesbaden für Max und Martha Bacharach Stolpersteine verlegt. Bei der Verlegung war Eleanor Ment, die Tochter von Werner Stadthagen, anwesend.67

Dies ist ein Auszug aus der Biografie, die von Emilie Heyer, Schülerin des Oberstufenjahrgangs 2020/2022 am Maria-Ward-Gymnasium Augsburg, im Rahmen des W-Seminars „Jüdische Opfer des Nationalsozialismus im Raum Augsburg“ im Fach Geschichte erarbeitet wurde.

Klaus Flick hat im Rahmen des Projekts „Judenhäuser in Wiesbaden 1939 – 1942“ ebenfalls eine Lebensbeschreibung von Max und Martha Bacharach erstellt:
https://moebus-flick.de/die-judenhaeuser-wiesbadens/die-familie-heymann-aus-dotzheim/max-und-martha-bacharach-geborene-weiss/

Angehörige
Fußnoten
  1. StadtAA, MB Salomon Bacharach.
  2. https://www.alemannia-judaica.de/fellheim_synagoge.htm.
  3. https://www.alemannia-judaica.de/fellheim_synagoge.htm.
  4. StadtAA, MB Salomon Bacharach.
  5. StadtAA, MB Salomon Bacharach.
  6. https://www.museum-aschenbrenner.de/das-museum-1/online-publikationen/, Das bayrische Heimatrecht im 19. Jahrhundert bis 1919 (aufgerufen am 02.11.2021).
  7. StadtAA, MB Otto Bacharach. In Augsburg gab es vor 1938 das sogenannte Litera-System zur Adressierung. Die obere Stadt wurde mit Lit. A-B, die mittlere Stadt mit Lit. C-D, die untere Stadt mit Lit. E-F und die Jakobervorstadt mit Lit. G-H bezeichnet. Außerhalb der Stadtmauer wurde durchgehend nummeriert, vgl. https://www.wissner.com/stadtlexikon-augsburg/artikel/stadtlexikon/litera/4635 (aufgerufen am 02.11.2021).
  8. StadtAA, MB Salomon Bacharach.
  9. Zum Zeitpunkt der Aufhebung der Litera-Einteilung gab es die Grottenau D 204 nicht mehr.
  10. StadtAA, MB Salomon Bacharach.
  11. StadtAA, MB Max Bacharach, 1830.
  12. StadtAA, MB Max Bacharach, 1840.
  13. StadtAA, MB Max Bacharach, 1872.
  14. Landesarchiv Berlin, P Rep. 551 Nr. 66.
  15. https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1030652 (aufgerufen am 02.11.2021).
  16. Landesarchiv Berlin, P Rep. 551 Nr. 66.
  17. StadtAA MB Max Bacharach, 1872.
  18. StadtAA MB Max Bacharach, 1872; Gernot Römer (Hg.), „An meine Gemeinde in der Zerstreuung.“ Die Rundbriefe des Augsburger Rabbiners Ernst Jacob 1941–1949 (Material zur Geschichte des Bayerischen Schwaben, Bd. 29), Augsburg 2007, S. 182.
  19. http://www.am-spiegelgasse.de/wp-content/html/stolpersteine/data/info/bacharach_max.pdf (aufgerufen am 02.11.2021).
  20. Gernot Römer (Hg.), 2007, S. 350.
  21. Sie war am 25. November 1879 in Augsburg geboren worden, StadtAA, E-Mail von Georg Feuerer am 06.07.2021.
  22. StadtAA, E-Mail von Georg Feuerer am 06.07.2021.
  23. http://www.am-spiegelgasse.de/wp-content/html/stolpersteine/data/info/bacharach_max.pdf (aufgerufen am 02.11.2021).
  24. StadtAA, E-Mail von Georg Feuerer am 06.07.2021.
  25. StadtAA, MB Salomon Bacharach.
  26. StadtAA, GK 2 Salomon Bacharach.
  27. https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de984395; https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de984397.
  28. Gernot Römer (Hg.), 2007, S. 370.
  29. Ebd.
  30. BWA, K 9/2084. Die Höhe des Kaufpreises für die Ware ist unbekannt.
  31. http://www.am-spiegelgasse.de/wp-content/html/stolpersteine/data/info/bacharach_max.pdf (aufgerufen am 02.11.2021).
  32. https://www.bpb.de/politik/hintergrund-aktuell/68999/nuernberger-gesetze (aufgerufen am 02.11.2021).
  33. Polizeiverordnung über die Kennzeichnung der Juden vom 01.09.1941, RGBl I, S. 547.
  34. StadtAWiesbaden, Auszug-DB Max Bacharach.
  35. Konrad Kwiet, Judenhaus, in: Wolfgang Benz (Hg.), Handbuch des Antisemitismus. Judenfeindschaft in Geschichte und Gegenwart. Band 3, Berlin/New York 2010, S.152.
  36. HHStAW, 483 10127 (66).
  37. HHStAW, 483 10127 (66).
  38. ITS Digital Archive, Arolsen Archives, Teilbestand 6.3.3.2/ 86905802.
  39. http://www.am-spiegelgasse.de/wp-content/html/stolpersteine/data/info/bacharach_max.pdf (aufgerufen am 02.11.2021).
  40. ITS Digital Archive, Arolsen Archives, Dokumente aus dem Landkreis Wiesbaden (SK) 2.1.1.1 / 70480181.
  41. HHStAW, Abt. 519/3 Nr. 1084.
  42. ITS Digital Archive, Arolsen Archives, Korrespondenzakte 6.3.3.2 / 105955707; ITS Digital Archive, Arolsen Archives, Korrespondenzakte 6.3.3.2 / 86905802; https://www.holocaust.cz/de/opferdatenbank/opfer/4708-max-bacharach; https://www.holocaust.cz/de/opferdatenbank/opfer/4707-martha-bacharach/; https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_hhn_420901.html.
  43. Hans Günther Adler, Theresienstadt 1941-1945. Das Antlitz einer Zwangsgemeinschaft, Göttingen 2005, S. 691-701.
  44. https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de835698; https://www.holocaust.cz/de/opferdatenbank/opfer/4708-max-bacharach/; https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de835696; https://www.holocaust.cz/de/opferdatenbank/opfer/4707-martha-bacharach/.
  45. ITS Digital Archive, Arolsen Archives, Korrespondenzakte 6.3.3.2 / 105955703.
  46. Verordnung über eine Sühneleistung der Juden deutscher Staatsangehörigkeit vom 12.11.1938, RGBl. I, S. 1579.
  47. Verordnung zur Ausschaltung der Juden aus dem deutschen Wirtschaftsleben vom 12.11.1938, RGBl. I, S. 1580.
  48. Verordnung zur Wiederherstellung des Straßenbildes bei jüdischen Gewerbebetrieben vom 12.11.1938, RGBl. I, S. 887.
  49. Wolfgang Benz, Theresienstadt, in: Wolfgang Benz u. a. (Hg.), Enzyklopädie des Nationalsozialismus, München 2007, S. 757f.; Heiko Pollmeier, Arisierung, in: Wolfgang Benz u. a. (Hg.), Enzyklopädie des Nationalsozialismus, München 2007, S. 374f.
  50. Maria-Luise Kreuter, Reichsfluchtsteuer, in: Wolfgang Benz u. a. (Hg.), Enzyklopädie des Nationalsozialismus, München 2007, S. 668.
  51. ITS Digital Archive, Arolsen Archives, Korrespondenzakte 6.3.3.2/ 103425906.
  52. ITS Digital Archive, Arolsen Archives, Überstellungen vom KZ Dachau 1.1.6.1/ 9920963.
  53. ITS Digital Archives, Arolsen Archives. Veränderungsmeldung des KZ Buchenwald 1.1.5.1/ 5278587.
  54. ITS Digital Archive, Arolsen Archives, Teilbestand 1.1.5.3/ 7172798, Individuelle Unterlagen Männer Buchenwald.
  55. ITS Digital Archive, Arolsen Archives Korrespondenzakte 6.3.3.2/ 103425907.
  56. StadtAWiesbaden Auszug-DB_Stadthagen.Werner.
  57. ITS Digital Archive, Arolsen Archives, Individuelle Unterlagen Buchenwald 1.1.5.3/ 7172797.
  58. ITS Digital Archive, Arolsen Archives, Individuelle Unterlagen Buchenwald 1.1.5.3/ 7172797.
  59. Gernot Römer (Hg.), 2007, S. 93.
  60. Gernot Römer (Hg.), 2007, S. 91.
  61. Gernot Römer (Hg.), 2007, S. 350.
  62. Gernot Römer (Hg.), 2007, S. 158.
  63. Gernot Römer (Hg.), 2007, S. 161.
  64. StAA, B 46.
  65. StAA, DOK 1264; StAA, B 20.
  66. HHStAW, E-Mail von Mario Schäfer vom 17.09.2021.
  67. https://www.ndr.de/geschichte/Wie-die-Stolpersteine-an-NS-Opfer-erinnern,stolpersteine123.html (aufgerufen am 02.11.2021).
Quellen- und Literaturverzeichnis
Unveröffentlichte Quellen:

Bayerisches Wirtschaftsarchiv (BWA)
K 9/2084

Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden (HHStAW)
483 10127 (66)

Abt. 519/3 Nr. 1084

E-Mail von Mario Schäfer vom 17.09.2021

ITS Digital Archive, Arolsen Archives
Teilbestand 6.3.3.2/ 86905802

Dokumente aus dem Landkreis Wiesbaden (SK) 2.1.1.1 / 70480181

Korrespondenzakte 6.3.3.2 / 105955707

Korrespondenzakte 6.3.3.2 / 86905802

Korrespondenzakte 6.3.3.2 / 105955703

Korrespondenzakte 6.3.3.2/ 103425906

Korrespondenzakte 6.3.3.2/ 103425907

Überstellungen vom KZ Dachau 1.1.6.1/ 9920963

Veränderungsmeldung des KZ Buchenwald 1.1.5.1/ 5278587

Teilbestand 1.1.5.3/ 7172798, Individuelle Unterlagen Männer Buchenwald

Individuelle Unterlagen Buchenwald 1.1.5.3/ 7172797

Landesarchiv Berlin
P Rep. 551 Nr. 66

Staatsarchiv Augsburg (StAA)
B 20

B 46

DOK 1264

Stadtarchiv Augsburg (StadtAA)
Meldebogen (MB):
Salomon Bacharach

Otto Bacharach

Max Bacharach, 1830

Max Bacharach, 1840

Max Bacharach, 1872

Gewerbekartei 2 (GK 2):
Salomon Bacharach

E-Mail von Georg Feuerer am 06.07.2021

Stadtarchiv Wiesbaden (StadtAWiesbaden)
Auszug-DB Max Bacharach

Veröffentlichte Quellen:

Foto Stolperstein:
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Stolpersteine_in_Wiesbaden-Nordost#/media/Datei:Max_Bacharach,_Sonnenberger_Str._17_(Wiesbaden-Nordost).jpg

Reichgesetzblatt (RGBl)
Verordnung zur Wiederherstellung des Straßenbildes bei jüdischen Gewerbebetrieben vom 12.11.1938, RGBl. I, S. 887.

Verordnung über eine Sühneleistung der Juden deutscher Staatsangehörigkeit vom 12.11.1938, RGBl. I, S. 1579.

Verordnung zur Ausschaltung der Juden aus dem deutschen Wirtschaftsleben vom 12.11.1938, RGBl. I, S. 1580.

Polizeiverordnung über die Kennzeichnung der Juden vom 01.09.1941, RGBl I, S. 547.

Internet:
Literatur:

Hans Günther Adler, Theresienstadt 1941-1945. Das Antlitz einer Zwangsgemeinschaft, Göttingen 2005.

Wolfgang Benz, Theresienstadt, in: Wolfgang Benz u. a. (Hg.), Enzyklopädie des Nationalsozialismus, München 2007, S. 757f.

Maria-Luise Kreuter, Reichsfluchtsteuer, in: Wolfgang Benz u. a. (Hg.), Enzyklopädie des Nationalsozialismus, München 2007.

Konrad Kwiet, Judenhaus, in: Wolfgang Benz (Hg.), Handbuch des Antisemitismus. Judenfeindschaft in Geschichte und Gegenwart. Band 3, Berlin/New York 2010.

Heiko Pollmeier, Arisierung, in: Wolfgang Benz u. a. (Hg.), Enzyklopädie des Nationalsozialismus, München 2007, S. 374f.

Gernot Römer (Hg.), „An meine Gemeinde in der Zerstreuung.“ Die Rundbriefe des Augsburger Rabbiners Ernst Jacob 1941 – 1949 (Material zur Geschichte des Bayerischen Schwaben, Bd. 29), Augsburg 2007.