Ludwig Lang

Geboren:
01.06.1888, Treuchtlingen
Gestorben:
Todestag und Todesort nicht bekannt

Wohnorte

Treuchtlingen, Patrichstraße 17
Treuchtlingen, Kirchenstraße 19
Augsburg, Heinrich-von-Buz-Straße 8a

Letzter freiwilliger Wohnort

Orte der Verfolgung

Deportation
am 2. April 1942
von Augsburg
über München-Milbertshofen
nach Piaski

Biografie

Ludwig Lang und seine Frau Betty stammen aus Treuchtlingen bzw. Bechhofen in Mittelfranken. Beide Orte hatten eine jüdische Gemeinde mit langer Tradition. Sie heirateten am 21. Mai 1929. Ihr Sohn Lothar wurde am 21. März 1934 in Treuchtlingen geboren. 1934 wohnte die Familie in der Patrichstraße 17, 1938 dann in der Kirchenstraße 19.

Schon Wochen vor dem Novemberpogrom 1938 kam es in Treuchtlingen und Umgebung zu antisemitischen Aktionen. Am Morgen des 10. Novembers steckte die Treuchtlinger SA die Synagoge in Brand und arrestierte die jüdischen Männer. Die Bevölkerung beteiligte sich an Übergriffen, Zerstörungen und Plünderungen. Die jüdischen Bürger konnten nur das Nötigste mitnehmen und wurden auf dem Weg zum Bahnhof verhöhnt. Am 11. November hatten alle Juden bis auf drei Treuchtlingen verlassen. Im Juni 1939 vermeldete der Bürgermeister Treuchtlingen offiziell als „judenfrei“.

Die Familie Lang zog am 7. Dezember 1938 nach Augsburg. Am selben Tag übersiedelten auch die aus Treuchtlingen stammenden Hermann Lang (geb.28.10.1873), dessen Tochter Selma (geb.26.02.1909) und Enkelin Martha (geb. 30.12.1932/lt. Bundesarchiv 1933) in die Barfüßerstraße. Das Verwandtschaftsverhältnis konnte nicht geklärt werden.

Eine Ersatzkarte in der Meldekartei vom 5.6.57 vermerkt lediglich Ludwig Langs Beruf Buchhalter, seine Ehefrau und den letzten Wohnort in Augsburg in der Heinrich-von-Buz-Straße.

Ludwig und Betty Lang wurden am 4. April 1942 von München aus in das Ghetto von Piaski deportiert. Der Transport mit 989 Verschleppten erreichte sein Ziel am 6. April. Ludwig und Betty Lang und ihr Sohn Lothar wurden ermordet.

Die Liste der Verwandten von Ludwig und Betty, die ebenfalls deportiert und ermordet wurden ist sehr lang.

Ruth Sander

Angehörige
Quellen- und Literaturverzeichnis
Unveröffentlichte Quellen:

Stadtarchiv Augsburg (StadtAA)
Meldekarten:
– Ersatzkarte Ludwig Lang

Stadtarchiv Treuchtlingen (StadtATr)
– E-Mail-Auskunft Andrea Schill (05.10.2018)

Internet: