Rosalie „Sally“ Brader, geb. Herz

Geboren:
19.07.1893, Berolzheim
Gestorben:
Todestag nicht bekannt, Auschwitz

Wohnorte

Berolzheim
München, Jägerstraße 30/0 (ab 02.02.1921)
München, Herzog-Rudolf-Straße 18/1 (ab 15.02.1924)
Augsburg, Brunhildenstraße 1 (01.01.1926-01.09.1934)
Zwei Jahre unbekannter Wohnort
Augsburg, Brunhildenstraße 1 (01.06.1936-14.09.1942)
Augsburg, Geisbergstraße 14 (bis zur Deportation)

Letzter freiwilliger Wohnort

Orte der Verfolgung

Deportation
am 8. oder 9. März 1943
von Augsburg
über München-Berg am Laim
nach Auschwitz

Erinnerungszeichen

2020 wurde ein Erinnerungsband für Rosalie "Sally" Brader in der Brunhildenstraße angebracht.

Biografie
Rosalie "Sally" Brader, geb. Herz. (Yad Vashem, Jerusalem/Israel)

Rosalie „Sally“ Brader, geb. Herz

Geboren am 19. März 1893 in Berolzheim
Gestorben in Auschwitz

Rosalie „Sally“ Brader, geb. Herz war die Tochter des Kaufmanns Manuel Herz und dessen Frau Babette Herz. Ihr Rufname in der Familie war „Sally“. Auf einer Geschäftsreise starb ihr Vater unerwartet, weshalb die Mutter Rosalie und ihre Brüder Léon und Simon alleine erziehen musste. Es ist wenig über Rosalies Kindheit bekannt.

Nach dem Ersten Weltkrieg heiratete sie am 16. August 1920 Friedrich Brader in Ingolstadt. Sie hatten keine gemeinsamen Kinder und ließen sich frühzeitig wieder scheiden. Rosalie war Unternehmerin und hatte mindestens zwei Firmen, jedoch sind die Namen dieser nicht bekannt.

Ihre Familie, unter anderem ihr Neffe Emanuel Herz, flüchtet nach der NS-Machtübernahme nach Dijon/Frankreich, sie blieb aber in Deutschland. Sie besuchte die Familie des Öfteren. Ihr Bruder Simon versuchte sie zum Bleiben zu bewegen, aber ohne Erfolg. Ab 1938 wurden Besuche in Frankreich durch das NS-Regime erheblich erschwert.

Sie hatte verschiedene Wohnorte in Deutschland:

  • München (mit ihrem Ehemann): Jägerstraße 30/0 (ab 02.02.1921)
  • München: Herzog-Rudolf- Straße 18/1 (ab 15.02.1924)
  • Augsburg: Brunhildenstraße 1 (von 01.01.1926 bis 01.09.1934)
  • Zwei Jahre unbekannter Wohnort
  • Augsburg: Brunhildenstraße 1 (vom 01.06.1936 bis zum 14.09.1942)
  • Augsburg: Geisbergstraße 14 (bis zur Deportation)

Vom 26. November 1941 bis zum 3. März 1943 musste sie Zwangsarbeit in der Ballonfabrik Augsburg leisten. Am 8. oder 9. März 1943 wurde sie dann nach München gebracht und von dort nach Auschwitz deportiert und ermordet.

Hasan Batman

Angehörige
Quellen- und Literaturverzeichnis
Internet:
Literatur:

Herbert Herz, Als Partisan im französischen Widerstand. Erinnerungen eines deutsch-jüdischen Widerstandskämpfers, Genf 2007.

Philipp Lintner/Sebastian Seidel, »Was aus uns werden wird, weiß ich nicht …« Die Wege der Familien Dann, Herz und Epstein/Fechenbach aus Augsburg und der Familie Schweitzer aus Berlin, hrsg. von Barbara Staudinger für das Jüdische Museum Augsburg Schwaben, Augsburg 2020, S. 57-99.